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Freitag, 7. Juni 2013


ZWANZIG.

Übervoll. Oder Der Kampf gegen die Biester in sich selbst.

Emotionale Massenkarambolage. Die volle Bandbreite des Gefühls-Repertoires, das ein menschliches Wesen so zu bieten hat in ebenso voller Dröhnung wild durcheinander. Wumm, wumm, wumm, krawumm. Bumm.
Jette kämpft. Den scheinbar nie endenden Kampf mit dem momentan so erstarkten Brutus. Hängt am seidenen Faden. Wurde im seidenen Spinnennetz längst wieder eingewebt. Dreht und wendet sich, um den Kopf noch irgendwie aus der Seidenschlinge zu ziehen. Diese Hilflosigkeit überwinden. Irgendwas im Griff haben. Dinge auf die Reihe kriegen. Nur nicht im Bett liegen bleiben, nur nicht verschanzen, nur nicht vom Gedankenmonster auffressen lassen.
Jette setzt einen stillen Notruf ab. Er wird erhört, ihre Schwester steht vor der Tür. Von wegen, die beiden hätten nichts gemeinsam. So ein Quatsch. Wie man ihnen das über Jahre hinweg nur so erfolgreich einreden hatte können. Das letzte und nächste Stück Familie, das irgendwie noch einigermaßen übrig ist. Aber auch hier zieht es sich in Jette zusammen. Sie wird Beobachterin ähnlicher Kämpfe, die auch sie in der Vergangenheit ausgefochten hat. Wird Beobachterin ähnlicher Schmerzen, ähnlicher Narben. Immer wieder Wiederholung.
Was tut man, wenn man als ansatzweise so zu bezeichnendes Ding namens Fundament nur sich selbst hat? Während man doch aber immer noch ein überwiegender Scherbenhaufen ist.
Was tut man, wenn die Biester in den anderen, die einen selbst kaputt gemacht haben, nun im Ich wohnen? Wüten, kratzen, beißen, brüllen?
Was soll schon daraus werden, wenn man ständig sich selbst bekämpfen muss? Nur die dunklen Geister nicht die Überhand gewinnen lassen.
Was tut man, wenn man sein Herz so sehr an jemanden hängt, dass es wehtut?
Was tun denn all die anderen, dass es bei ihnen so anders läuft?
Haben die keine Biester?
Was tun sie, dass sie ankommen? Wenigstens zwischenzeitlich einmal?
Was tun sie, dass die Schwermut und Einsamkeit sie nicht ertränken?
Was tut man, wenn sich der bedrohlich tickende Sekundenzeigertaktschlag verdoppelt? Wenn die Zeit rast? Wenn man mit jedem Atemzug weiß, dass das Loslassenundgehenlassenmüssen näher und näher und immer näher kommt?
Was tut man, wenn man nicht von dannen ziehen lassen will, was einem lieb geworden ist?
Wenn man keine Kraft hat, für einen dritten tränenverregneten Sommer in Folge?

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