Themen

  • WeLtEnWuT
  • Herzschmerz.
  • kurzGeschichten
  • (Philo)Sophie
  • Leben
  • Schreibkunst
  • (Un)Tiere
  • Krake/MONSTER/schwarzesBiest
  • Selbstfindungswirrwarr
  • DEPRESSION.

Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 14. Februar 2014

sechsundfünfzig

EnDscheidungen. Oder Von außen nach innen, von Entropie zu Struktur.

Der Begriff, der in der gängigen pseudo-wissenschaftlichen, tatsächlich eher populärwissenschaftlichen MehroderwenigerFach-Literatur häufig zu finden ist, ist "Selbstwirksamkeit". Jette hat ihn schon viele Male gelesen. Und hält viel davon. Denn genau darum geht es doch, wenn man Depressionen hat: um das Gefühl, machtlos zu sein. Kein Mitbestimmungsrecht zu haben. Ausgeliefert zu sein. Opfer zu sein. Zur Passivität verdammt zu sein. Leiden zu müssen. Sich nicht befreien zu können. Verloren zu sein. Allein zu sein.

Diese besagte Selbstwirksamkeit hingegen soll all diese Gedankenmonstergliedmaßen amputieren. Soll einem wieder vor Augen führen, dass man all das nicht ist. Was der Brutus (oder welches Monster auch immer) versucht, einem da einzureden. Sondern, dass man ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Nicht immer vielleicht, aber grundsätzlich schon. Und vor allem, dass man das Recht dazu hat.
Dass man nicht auf der Welt ist, um das Leben der anderen zu leben. Das seiner Eltern. Oder wessen auch immer.
"Bleiben Sie bei sich.." hat Frau Z in der Beratungsstelle heute gesagt.
Richtig.
Jette muss für SICH entscheiden, denn SIE muss mit ihren Entscheidungen leben können.
Sie kann nicht ständig Rücksicht darauf nehmen, was die anderen wollen.
Oder von ihr erwarten.
Was sie verkörpern soll, weil es die anderen selbst nicht geschafft und erreicht haben.
Nein, sie macht weiter.
Mit dem unbequemen Aufräumen.
Mit dem wörtlichen und dem bildlichen.
Mistet weiter fleißig ihre Papierberge aus. Bringt wieder Struktur in ihren Kram.
In ihre Sachen. Im Zimmer. Und im Kopf.
Und trifft Entscheidungen.
Tritt aus aus Parteien, in denen gar nicht sie selbst sein wollte, sondern in denen sie wollen gemacht wurde. Kündigt Abos von Zeitschriften, die sie sowieso nie geschafft hat zu lesen, aber die laut der Dozentin gut für sie wären.
Schmeißt Dinge raus, die sie nicht gebrauchen kann.
Verlagert ihren Hauptwohnsitz dahin, wo sie tatsächlich haupt-sächlich wohnt.
Versucht, sich selbst näher zu kommen.
Immer und immer mehr bei sich zu sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen